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Continuation Betting – Setzen auf dynamischen Flops

September 24, 2020
von PokerStarsSchool

Dieses Mal beschäftigen wir uns mit Continuation Betting auf dynamischen Flops. Diese Boards sind für Made Hands nicht ungefährlich. Daher braucht es eine spezielle C-Betting Strategie.

Im letzten Artikel beschäftigten wir uns mit den statischen Flops. Auf diesen Boards sind die Hände meist recht eindeutig definiert. Die dynamischen Boards sind nicht das krasse Gegenteil, vielmehr befinden sie sich in der Mitte zwischen statischen und extrem draw-lastigen Flops (Wet Flops).

Dynamische Flops sind nicht so angsteinflößend, dass starke Paare an Wert verlieren. Vielmehr sind Hände wie Over Pair oder Top Pair immer noch gut, doch können auf Turn oder River überholt werden. Doch sehen wir uns eine paar Beispiele an.

 

962 – Es ist kein wirklicher „Wet Flop“, denn niemand hält hier einen Draw. Jedoch gehört dieses Board in die Kategorie „dynamisch“, da es einige Karten gibt, die jemand mit K9 oder TT – beides durchaus Hände, die aktuell stark sind – nicht sehen möchten.

Q106 – Wie das erste Beispiel, ist auch dieser Flop sehr gut für die Hand Range des Preflop Raisers. Ein Caller am Big Blind hat oft verpasst, jedoch die Chance noch aufzuholen. Genau durch diese Dynamik im Spiel zeichnen sich diese Art von Boards aus.

Ein Flop kann also als „dynamisch“ klassifizierte werden, wenn die Hand Range des Preflop Raisers gut trifft, jedoch die Karten auf Turn und River die Board-Textur und damit das Machtverhältnis schnell ändern können.

Der Buben-Test

Jacks (Buben) sind ein gutes Beispiel, um die Dynamik von Boards zu verstehen. Wenn JJ auf dem Flop sowohl ein Paar als auch eine gute Hand ist, dann ist es ein dynamischer Flop. Der Umkehrschluss stimmt jedoch nicht. So sind Jacks nicht auf allen dynamischen Flops eine gute Hand. Beispielsweise K104.

Die Dynamik-Regel

Ein Flop ist genau dann dynamisch, wenn Top Pair stark, jedoch anfällig ist.

Dringlichkeit

Auf dynamischen Flops kannst du dir keine Zeit lassen, um einen Pot aufzubauen. Genaugenommen willst du deinem Gegner keinen guten Preis geben, eine Karte zu treffen. Lass dich bezahlen.

Nehmen wir an, du eröffnest am Button mit A8 und triffst 872. Du hast eine solide Hand, kannst es dir aber nicht erlauben, lange zu fackeln.

Gegen einen Draw ist eine große Bet gut, da der Gegner nun noch die Hoffnung hat, zu treffen.
Gegen ein schlechteres Paar ist eine große Bet gut, bevor das Board koordinierter ist und der andere Spieler eingeschüchtert wird.

Spiele meist groß an

Auf diesen Flops solltest du Hände wie Overpairs und Top Pairs groß anspielen, rund 70% des Pots sollten es sein. Wie wir im Artikel zum fokussiertem C-Betting ansprachen, ist eine „polarisierte Hand Range“ wichtig. Also musst du auch ausgewählte Bluffs auf diesen Flops groß anspielen.

Solltest du ab und an kleiner anspielen (33% des Pots) wollen, dann wähle hierfür die schwächeren Made Hands sowie Bluffs, die wenig Chance haben, sich zu verbessern, aus. Du kannst auch die starken Hände und Bluffs groß anspielen und den Rest checken, wenn du das Gefühl hast, du wirst zu oft gecallt.

Viele Spieler setzten auf dynamischen Flops immer klein, aber mit dieser Strategie lässt du Geld liegen. Es kann auch sein, dass deine Gegner bei großen Bets häufiger die falsche Entscheidung treffen und zu oft wegwerfen. Solltest du solche Fehler bemerken, dann vergiss die balanced Range und spiele Bluffs groß und Value Hands klein an.

Zusammenfassung

  • Dynamische Flops liegen zwischen statischen und draw-lastigen Flops
  • Wenn Jacks ein Paar und gleichzeitig eine gute Hand sind, dann ist es ein dynamischer Flop
  • Wenn er Flop dynamisch ist, dann ist Top Pair stark, aber anfällig
  • Baue den Pot schneller auf, da sich auf Turn und River das Blatt wenden kann
  • Große Bets im Bereich von 70% sind auf dynamischen Flops angebracht, aber bei schwachen Blättern sind kleine Bets oder Checks eine gute Alternative

 

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