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Wann du eine Pause vom Pokerspiel einlegen solltest

Januar 12, 2024
von PokerStars Learn

Poker ist mit all seinen Nuancen und Komplexitäten ein immer wieder faszinierendes Spiel. Es stellt ein strategisches Kräftemessen dar, das Spaß macht und Unterhaltung für viele Stunden bietet.

Doch trotz aller Kompliziertheit könnten die zwei wichtigsten Ratschläge, die man einem Pokerspieler geben kann, nicht einfacher sein:

Spiele dann, wenn es dir Spaß macht, und höre auf damit, wenn es das nicht mehr tut.

Der erste Teil ist leicht. Es gibt bestimmt Tage, an denen du es nicht abwarten kannst, zu spielen, und es nichts gibt, was du lieber tun würdest, als beim Sunday Million-Turnier oder am Pokertisch im örtlichen Pokerraum Platz zu nehmen und dein Können mit anderen zu messen.

Doch der zweite Teil kann schwieriger sein. Zu erkennen, wann man das Spiel nicht genießt und eine Pause einlegen sollte, ist oft einfacher gesagt als getan.

In diesem Artikel zeigen wir drei häufige Situationen auf, in denen es am besten ist, eine Pause vom Pokerspiel zu machen.

Wenn du dich nicht darauf freust

Wie bereits erörtert, gibt es wohl Tage, an denen du darauf brennst, deine Pokersession zu starten. Vielleicht hast du kürzlich Spieltheorie gelernt und möchtest nun einige neue Strategien ausprobieren oder du hattest einen Superlauf und willst das Momentum behalten.

Doch wenn du dich jemals dabei erwischst, dass du am Computer sitzt und es dir davor grault, gleich stundenlang zu spielen, dann ist es wahrscheinlich Zeit für eine Pause.

Vor allem Turniere sind mit großem zeitlichen Engagement verbunden, und wenn du keine große Lust auf Spielen hast, wird es schwer, deine beste Form an den Tag zu legen. Möglicherweise kommt es am Ende dazu, dass du unterbewusst schlechte Spielzüge machst, um deine Session beenden und etwas anderes tun zu können.

Wenn du dich so fühlst, solltest du besser etwas mit deiner Zeit und Energie anfangen, worauf du wirklich Lust hast. Dies wird dir nicht nur unnötige Verluste ersparen, sondern auch deinem geistigen Wohlbefinden guttun.

Erinnere dich daran, warum du mit dem Pokerspielen angefangen hast: wahrscheinlich, weil du das Spiel liebst und es für dich ein Zeitvertreib war, der dir Spaß gemacht hat.

Wenn du dich fühlst, als müsstest du spielen – sei es aus finanziellen Gründen oder weil du gerade nichts anderes zu tun hast – wird es für dich schwierig, dich darauf zu freuen und Spaß daran zu finden. Und wenn die Dinge dann nicht so laufen wie gewünscht, wird es nur noch schlimmer.

Leg also eine Pause ein und verbring deine Zeit mit etwas anderem. Die Lust und der Spaß am Spielen werden früher oder später zurückkommen, und wenn nicht, heißt das wahrscheinlich, dass du etwas anderes gefunden hast, was du lieber machst.

Wenn du auf Tilt bist

„Auf Tilt sein“ oder „tilten“ heißt beim Poker: Emotionen bringen einen dazu, dass man schlecht spielt bzw. handelt.

Das heißt aber nicht, dass man immer auf Tilt ist, wenn man nicht gut spielt. Es kann leicht passieren, dass Spieler aufgrund von mangelndem Wissen eine Hand falsch spielen, oder sich unbedacht oder von falschem Instinkt geleitet zu gravierenden Fehlentscheidungen hinreißen lassen.

Wenn von einem Spieler auf Tilt die Rede ist, ist also fast immer eine emotionale Reaktion gemeint.

Tilt bezeichnet eine negative Einflussnahme unserer Emotionen auf unsere Entscheidungen. Unter diese Definition fallen aber auch Emotionen wie Begeisterung und Langeweile: Beides kann zu Fehlern und schlechtem Spiel führen.

Doch in den meisten Fällen beschreibt Tilt ein Gefühl des Zorns. Vielleicht warst du als Favorit mit 90% Gewinnchance All-in und hast dennoch verloren oder der Spieler links von dir setzt nach deinen Open Raises ständig einen Re-Raise.

Kurz gesagt: Tilt kann deine ganze Spielsession ruinieren und jegliche Erfolgschancen, die du vielleicht hattest, zunichtemachen.

Mach also eine Pause, wenn du spürst, dass du auf Tilt bist.

Melde dich für keine weiteren Turniere an, sondern konzentriere dich darauf, bei den noch laufenden Spielen dein Bestes zu geben.

Wenn du auf zu hohen Levels spielst

Ein weiterer guter Grund für eine Pause vom Pokerspiel kann sein, wenn du dich in Spielen eines zu hohen Levels wiederfindest, also in Spielen, die für deine Bankroll, d.h. dein Poker-Budget, nicht geeignet sind.

Vielleicht versuchst du, nach einer Pechsträhne deine Verluste zurückzuholen. Oder vielleicht hattest du dich in der letzten Woche für ein bestimmtes Event qualifiziert, es aber diese Woche nicht geschafft, und meldest dich deshalb aus Frustration direkt dafür an.

Das Problem in beiden Fällen ist, dass es dir extrem schwerfallen wird, dein bestes Spiel zu spielen, wenn du ums Geld besorgt bist.

Denk einmal darüber nach: Wirst du in der Lage sein, drei Einsätze hintereinander als großen Bluff zu setzen, wenn das Buy-in einen bedeutenden Teil deiner Bankroll ausmacht? Wahrscheinlich nicht.

Wenn du merkst, dass du tendenziell auf einem zu hohen Level spielst, mach eine Pause, um deine noch bleibende Bankroll zu schonen.

Wenn du dich wieder innerlich gefasst und akzeptiert hast, welche Spiele für deine Bankroll angemessen sind, kannst du mit frischem Fokus zurückkommen und mit einer richtigen Methode den Aufstieg in den Levels in Angriff nehmen.

Abschließend lässt sich also sagen, dass das vielleicht Wichtigste, was Pokerspieler, insbesondere Online-Spieler, in Erinnerung behalten sollten, ist: Es gibt immer ein Spiel am nächsten Tag und am Tag danach oder in der nächsten Woche.

Mach mal eine Pause.

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